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Migration

Berliner Senatorin fordert andere Verteilung von Migranten

Welches Bundesland sollte wie viele Migranten aufnehmen? Der geltende Verteilschlüssel orientiert sich auch an der Zahl der Einwohner. Das stößt vor allem in Berlin auf Kritik.

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Die Berliner Integrationssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) im Gespräch mit der dpa.

Foto: Hannes P. Albert/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Angesichts gestiegener Flüchtlingszahlen fordert Berlins Integrationssenatorin Cansel Kiziltepe Änderungen beim Verteilungsmechanismus in Deutschland. „Wir brauchen eine Reform des Königsteiner Schlüssels, wir brauchen eine Sonderregel für Stadtstaaten wie Berlin“, sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur.
Zur Begründung verwies sie darauf, dass dicht besiedelte Stadtstaaten wie Berlin naturgemäß nur begrenzt Flächen für neue Flüchtlingsunterkünfte zur Verfügung hätten. Daher sei die aktuelle Regelung zur Verteilung der Menschen auf die Länder unter anderem auf Basis von deren Einwohnerzahl nicht mehr zeitgemäß. Sie sei dazu bereits im Gespräch mit Hamburg und Bremen, so Kiziltepe.
In Deutschland legt der Königsteiner Schlüssel fest, wie viele Asylbewerber ein Bundesland aufnehmen muss. Berechnet wird dies auf Basis der Steuereinnahmen und der Bevölkerungszahl. Auf Berlin entfallen laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 5,2 Prozent.

Berlin mit hoher Willkommenskultur

Hinzu kämen nach wie vor viele Ukrainer, die vor dem russischen Angriffskrieg flüchteten, so Kiziltepe. Viele kämen privat unter. „Und natürlich zieht es diese Menschen oft nach Berlin, weil wir hier eine hohe Willkommenskultur haben und auch bei unseren Integrationsleistungen bundesweit Vorreiter sind“, sagte Kiziltepe.
Laut Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) nahm Berlin im ersten Halbjahr etwa 16.000 Geflüchtete auf. Es handelt sich um 7473 Asylbewerber – ein Plus von mehr als 50 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum – sowie um 8502 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, die einen anderen Aufenthaltsstatus haben.
Kiziltepe geht auf Basis von Prognosen davon aus, dass bis Jahresende weitere 10.000 bis 12.000 Geflüchtete nach Berlin kommen und zu deren Unterbringung auch zeltähnliche Hallen als Provisorien herangezogen werden könnten. Dies sei eine „Notvariante, die wir als zeitlich begrenzte Lösung sehen“. (dpa/mf)

Kommentare

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Germaniavor 2 Jahren

Das ist wieder mal typisch Berlin! Erst rufen "Wir haben Platz" und Unterkünfte ohne Ende bauen und dann sollen andere Bundesländer über den Länderfinanzausgleich das alles auch noch bezahlen? Nee, wer einlädt, zahlt auch!

GregorClausnervor 2 Jahren

Nee- warum. Passt doch in Berlin!

Minimaxvor 2 Jahren

"Berlin hat eine hohe Willkommenskultur", auf deutsch, Berlin kann nicht genug kriegen, na, dann ist ja alles in Ordnung.